Ich wurde am 11. 0ktober 1932 als ältester Sohn eines Rechtsanwaltes geboren.
Nachdem mein Vater in Rußland vermißt gemeldet war, wurde ich gemeinsam mit meinem Bruder Roland von meiner Mutter aufgezogen.
Da das Lateinstudium nicht unbedingt meine Stärke war, wechselte ich in die Bundesgewerbeschule Wien Schellinggasse und maturierte 1953 in Hochbau.
Die ersten Berufsjahre absolvierte ich bei einer Wiener Baufirma und wechselte dann in die Bauabteilung der Mineralölfirma Mobil Oil Austria. Am 26. April 1962 erhielt ich die Baumeisterkonzession und stellte noch im gleichen Jahr die ersten beiden Arbeiter sowie zwei Angestellte in meinem Unternehmen ein.
Bereits am 19.9.1964 wurde die Theresianische Akademie, an der ich mitgebaut hatte, vom damaligen Bundespräsidenten Dr. Adolf Schärf, im Beisein von Außenminister Dr.Bruno Kreisky eröffnet.
Ich hatte mittlerweile zwei Standbeine. Das eine war die Errichtung von Tankstellen und Service Stationen, das andere war die Revitalisierung von Altbauten, damals noch verächtlich "Kiefelmauerei" genannt. Während meine Konkurrenten sich um die zahlreichen Großaufträge der Wiederaufbauzeit und der Wirtschaftsexpansion kümmerten, wuchs mein Unternehmen mit den kleinen Aufträgen zu beachtlicher Größe. Als dann die Revitalisierung die Neubauten auf der grünen Wiese ablöste, hatte ich ein eingespieltes Team und meine "Roten Tafeln" mit weißer Schrift waren im Stadtzentrum bei vielen zu neuem Glanz erweckten Häusern zu sehen und ich war Marktführer in diesem Bereich und zugleich Wiens größter gewerblicher Bauunternehmer.
Als der König von Saudi Arabien Wien eine Moschee spendete, hatte dessen Botschafter mich für den Bau ausgewählt. Diesmal eröffnete Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger gemeinsam mit Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky das Lugner-Bauwerk.
Besonders stolz war ich auf den Renovierungsauftrag für den Stadttempel der jüdischen Kultusgemeinde. 50 Jahre nach der Reichskristallnacht haben Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky und Bürgermeister Dr. Helmut Zilk den Stadttempel eröffnet.
Es folgten viele Aufträge in Sachen "Revitalisierung" für diverse Banken und Sparkassen, sowie die Revitalisierung des Deutschmeisterpalais für den OPEC FUND.
Seit 1982 gibt es auch einen steirischen Filialbetrieb der Baufirma Lugner. Die Grazer Filiale betreibt neben dem österreichweiten Tankstellenbau Innenstadtrevitalisierung. In den auftragsschwachen Jahren weitete ich meine Bautätigkeit auf Bürohäuser mit angeschlossenen Tiefgaragen aus und mein Bauimperium wuchs fast unbemerkt auf rund 600 Mitarbeiter an.
Am 27. September 1990 eröffnete dann Dagmar Koller die Lugner City, mein bisher größtes verwirklichtes Projekt und Österreichs damals 7.größtes Einkaufszentrum. Trotz Unkenrufen von Branchenkennern führte ich dieses Einkaufszentrum binnen weniger Jahre zum Erfolg.
Ein großer Erfolg der Lugner City war das Offenhalten am Nachmittag des 2. Samstages im Monat. Während die Geschäfte in ganz Österreich am 1. Samstag nachmittags offen hatten, strömten die Kunden am 2. Samstag in Scharen zu uns, weil alle anderen geschlossen hatten.
Doch Erfolg muß auch auf Qualität basieren und so schloss ich mein Garagennetz von Betrieben mit dem Apcoa Garagennetz zusammen, das europaweit angesehene Produkte verwendet und den Parkern mehr Komfort bietet.
Die Schranken der Garage in der Lugner City und anderer LUGNER GARAGEN sind mit sämtlichen österr. Kreditkarten und allen österr. Scheck- und Bankomatkarten zu öffnen und zwar vom Autofenster aus. Es gibt keinen Weg zur Kasse, keine Geldmanipulation - ein neues Service.
Da ich für Damen immer schon was übrig hatte, wurde in der Lugner City-Parkgarage eine Frauenparkzone errichtet, was den Kundinnen das Gefühl der Sicherheit in der Tiefgarage gibt. Diese Frauenparkzone ist doppelt so stark beleuchtet, videoüberwacht, mit Alarmknöpfen ausgestattet und liegt nahe den Aufzügen.
Im Jahr 1997 wurde der Bauteil II eröffnet, die Tiefgarage um 150 Stellplätze vergrößert und eine neue Ein- u. Ausfahrt in der Wurzbachgasse geschaffen. Das Einkaufszentrum erreichte mit diesem Bauteil inkl. Fitness-Center eine Größe von 24.200m².
Im November 1997 entschloss ich mich für das Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren und ich habe bei der Wahl am 19.April 1998 - 9,91% der Stimmen erhalten. Hätte die FPÖ damals mich statt Dr. Klestil unterstützt, wäre es vermutlich zu einem zweiten Wahlgang gekommen, den ich als Herausforderer gewinnen hätte können.
Im Jahre 2000 wurde der 3. Bauteil der Lugner City mit 40 weiteren Parkplätzen und dem Mausi Markt eröffnet. Nunmehr umfasst die Lugner City 25.437m² Fläche, sowie über der Lugner City Büros, Wohnungen, ein Hotel , ein Ärztezentrum mit zusammen 11.449m².
Als 4. Bauteil ist die Schaffung einer Garage unter der Wurzbachgasse geplant und wird die Garage dann 770 Stellplätze umfassen.
Am Gürtel auf der Liegenschaft Neubaugürtel 41-47, ident Gablenzgasse 1-3, ident Wurzbachgasse 22-24 wurde im September 2005 die Lugner Kino City eröffnet und damit ist die Lugner City am Gürtel präsent welcher mit einer gläsernen Brücke überquert wird und dadurch ist die Lugner City an die U-Bahnstation Burggasse angedockt.
Dieses Kinocenter wird in 11 Sälen 1.840 Sitzplätze aufweisen. Bei den beiden großen Sälen sind die letzten Reihen als VIP-Bereich mit eigenem Zugang und einer eigenen Gastronomiezone ausgestattet.
Die Lugner City umfasst jetzt nach der Erweiterung 106 Geschäfte.
Um das Gebiet rund um die Lugner City - Stadthalle, welches als Abenderlebniszentrum zu sehen ist, aufzuwerten, sollen die drei Gebäudekomplexe Lugnerplex-Lugner City-Stadthalle durch eine überdachte Fußgängerzone in Höhe des 2. Stockes verbunden werden. Diese Fußgängerzone soll von der Gürtelmitte mittels Rolltreppe und einer Brücke über den Gürtel erschlossen werden.
Am 26. April 1982 wird der Baufirma Lugner das Recht zur Führung des Staatswappens von Handelsminister Staribacher verliehen.
Am 6. November 1987 wird mir, Baumeister Ing. Richard Lugner der Ehrentitel "TECHNISCHER RAT" von Bautenminister Graf verliehen.
Von den Grazer Schloßbergrittern wurde ich zum "RITTER MÖRTEL" geschlagen.
Am 26. April 1992 feierte meine Baufirma Lugner Wien ihr 30jähriges Bestehen. Mir wird zu diesem Anlass das "SILBERNE EHRENZEICHEN DER STADT WIEN" überreicht.
Der Wr. Stadterneuerungspreis wird für ausserordentliche Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung und Verbesserung von Wohnraum mit erhöhter Lebensqualität vergeben und die Baufirma Lugner gewann diesen 1. Preis im Juni 1995 für das Projekt Schlossgasse 15 im 5. Bezirk sowie einen Preis für das Projekt Hietzinger Hauptstraße 143-145 und 2005 den 3. Platz für das Objekt Wien 9, Rooseveltplatz 5.